Der Lange Fahrradmarsch – 7.000 Kilometer durch das Reich der Mitte. - Christiian Y. Schmidt Fahimi Bar, Berlin am 12.11.25
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Informationen
Ein hochriskantes Abenteuer: Die beiden China-Nerds Christian Y.
Schmidt und Volker Häring sind als erste westliche Ausländer
überhaupt die gesamte Strecke von Mao Zedongs Langem Marsch
mit Pedelecs abgefahren. Diese Route führte sie durch nahezu das
ganze Land: Knapp 7.000 Kilometer marschierte die chinesische
Rote Armee aus dem subtropischen Süden Chinas über das
tibetische Hochplateau mit schneebedeckten Bergen und über 4.000
Meter hohen Pässe, um sich schließlich auf dem lebensfeindlichen
Lössplateau im Nordwesten den Riesenreiches niederzulassen. Die
Rote Armee brauchte für die Strecke ein Jahr; Schmidt und Häring
knapp fünf Monate.
Die unglaubliche Tour von Schmidt und Häring war aber auch eine
Forschungsreise auf den Spuren des bayerischen
Berufsrevolutionärs und sowjetischen Geheimagenten Otto
Braun. Der Mann, den man in China als Li De – Li, den Deutschen
– kennt, organisierte in der Weimarer Republik für die
Kommunisten den Straßenkampf, wurde nach seiner Verhaftung
1928 von seiner Geliebten Olga Benario mit Waffengewalt aus dem
Gefängnis Berlin-Moabit befreit, floh nach Moskau und wurde
von dort nach China geschickt. Hier war es Braun, der im Oktober
1934 den Langen Marsch organisierte und anführte, bis ihm Anfang
1935 Mao Zedong auf dem Marsch die Führungsrolle wieder
entriss. Dieser Machtkampf mit Mao macht Li, den Deutschen, in
China bis heute zu einer berühmten, wenn auch hochumstrittenen
Figur, während man Otto Braun in seinem Heimatland kaum kennt.
Die Rote Armee verlor auf ihrem ein Jahr dauerndem Marsch etwa
neunzig Prozent ihrer Soldaten. Schmidt und Häring dagegen
haben ihre Tour zu hundert Prozent überlebt. Allerdings kommt
besonders der greise Schriftsteller Schmidt (zum Zeitpunkt der
Tour 67 Jahre alt und gesundheitlich angeschlagen ) unterwegswiederholt an seine Grenzen, zumal Der Lange Fahrradmarsch seine
allererste Radtour im Leben war. Auch psychisch war die Tour
kein Zuckerschlecken. Am Ende des Buchs zur Tour protokolliert
Schmidt, dass er und Häring vierunddreißig Mal gestritten haben,
„davon zwölf Mal bis auf Blut.“
Damit der Streit auf der Bühne an diesem Abend nicht erneut
eskaliert, wird diese Premierenlesung von MÄRZ-Verleger und
ehemaligem Boxschiedsrichter Richard Stoiber moderiert. Dazu
werden bunte Bilder von unterwegs und dramatische Clips gezeigt.
Christian Y. Schmidt, Jahrgang 1956, war Redakteur des Satiremagazins
Titanic. Er hat siebzehn Jahre in Peking gelebt und neben gefeierter
Belletristik (Der letzte Huelsenbeck, Der kleine Herr Tod) zahlreiche
China-Bücher verfasst, darunter den Spiegel-Bestseller Allein unter 1,3
Milliarden. Mit „Der Lange Fahrradmarsch“ nimmt er Abschied von
China.
Volker Häring, Jahrgang 1969, ist Reiseschriftsteller und
Radreiseveranstalter. Seit 1993 ist mehr als 50.000 Kilometer durch
China geradelt und hat darüber in Büchern (Ein Bus namens
Wanda), ARTE-Dokumentationen (Chinas Wilder Westen) und
Blogs berichtet. Sein Peking-Krimi Beijing Baby ist ein Geheimtipp
unter Chinakennern.
Mehr:
https://www.ullstein.de/werke/der-lange-fahrrad-
marsch/paperback/9783864931376
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